Stabilitätspolitik / Mundell-Fleming-Modell

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Stabilitätspolitik/

Mundell-Fleming-Modell

 

In diesem Skript (97 Seiten, 212 Gleichungen, 35 Abbildungen) werden zwei grundlegende Modelle der monetären Außenwirtschaftstheorie besprochen: Das Mundell-Fleming-Modell des „kleinen“ Landes und das Mundell-Fleming-Modell zweier „gleich großer“ Länder - auch als „Zwei-Länder-Modell“ bezeichnet.

Diese beiden Modelle sind sowohl für die Prüfung in „Globalisierung“ als auch für die Prüfung in „Stabilitätspolitik“ relevant.

In Kapitel 2 werden im Rahmen des Mundell-Fleming-Modells eines „kleinen“ Landes die Wirkungen fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen  - wie auch die Einflüsse des „großen“ Auslandes - auf die volkswirtschaftlichen Größen Einkommen, Zins, Geldmenge und Wechselkurs eines unterbeschäftigten „kleinen“ Landes bei festen und flexiblen Wechselkursen untersucht. Das Modell des „kleinen“ Landes impliziert generell, dass das „kleine“ Land - im Verhältnis zum „großen“ Ausland - so „klein“  bzw. wirtschaftlich so „unbedeutend“ ist, dass es die volkswirtschaftlichen Größen des „großen“ Auslandes nicht beeinflussen kann. Nur das „große“ Ausland vermag, z.B. das Einkommen und den Zins des „kleinen“ Landes zu verändern.

In Kapitel 3 werden im Rahmen des Mundell-Fleming-Modells zweier „gleich großer“ Länder - Inland und Ausland genannt - die Wirkungen fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen des unterbeschäftigten Inlandes auf das Einkommen, den Zins, die Geldmenge und den Wechselkurs des Inlandes und des Auslandes bei festen und flexiblen Wechselkursen erörtert. In diesem Modell haben also die beiden Länder jeweils Einfluss auf die volkswirtschaftlichen Größen des anderen Landes.

Damit der Leser die Modelle bzw. die Ergebnisse der Modelle leichter verstehen kann, enthält das Skript umfangreiche ökonomische Interpretationen. Die ökonomische Interpretation ist extra so aufgebaut, dass sie mit der grafischen Darstellung bzw. mit den Schnittpunkten A, B und C von IS-und LM-Kurve weitgehend übereinstimmt. Die ökonomische Interpretation orientiert sich zudem streng an den mathematisch hergeleiteten Ergebnissen des Modells. Die Modell-Ergebnisse werdend nicht nur mathematisch sondern auch grafisch hergeleitet (35 IS-LM-BP-Abbildungen) .

Es wird vorausgesetzt, dass der Leser die Determinanten-Berechnung (3 mal 3 Matrix) und das totale Differential beherrscht. Ebenso sollte er über Grundkenntnisse in der Makroökonomie verfügen.

Es werden nun der Aufbau des Skripts und auch schon zentrale Aussagen und Ergebnisse der beiden Modelle kurz vorgestellt.

Das Kapitel 2 ist umfangreicher als das Kapitel 3, da es auch - im Interesse der mit der Außenwirtschaftstheorie noch nicht vertrauten Leser - die Grundlagen der monetären Außenwirtschaftstheorie vermittelt.

In Kapitel 2 wird - wie schon erwähnt - das Modell des „kleinen“ Landes besprochen. Im Kapitel 2.1 werden zuerst alle Annahmen dieses Modells vorgestellt. Anschließend werden der reale Wechselkurs, der Außenbeitrag und die Nettokapitalausfuhr definiert und die Bestimmungsfaktoren des Außenbeitrages und der Nettokapitalausfuhr ausführlich besprochen. Es werden u.a. die Wirkungen einer Devisenkursänderung auf den Außenbeitrag und die einer Zinsänderung auf die Nettokapitalausfuhr analysiert. Es kommt hierdurch u.a. zum Ausdruck, dass eine Abwertung der inländischen Währung bei einer normalen Reaktion des Außenbeitrages den Außenbeitrag des Inlandes erhöht. Danach wird dem Leser vermittelt, wie sich die Devisenmarktgleichung des Modells zusammensetzt und dass die Flexibilität des Devisenkurses bzw. des nominalen Wechselkurses ein Devisenmarktgleichgewicht bzw. ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht gewährleistet. Es wird ebenso aufgezeigt, dass bei festen Devisenkursen sich durch die Intervention der Notenbank Zins- und Einkommensänderungen ergeben, die den Devisenmarkt ebenfalls zum außenwirtschaftlichen Gleichgewicht führen. Im Anschluss werden die drei Modellgleichungen (Güter-, Geld- und Devisenmarktgleichung) jeweils grafisch dargestellt. Sowohl der Verlauf der IS-, LM- und BP bzw. DD-Kurve als auch die Lageparameter der drei Kurven werden ausführlich beschrieben, wobei auch die Bedeutung der Kapitalmobilität für das Steigungsmaß der Devisenmarktkurve untersucht wird. Eine besonders breite Darstellung findet der Sachverhalt, dass eine Wechselkursänderung nicht nur den Außenbeitrag, sondern auch die Produktion des kleinen Landes tangiert. Es wird sowohl grafisch als auch mathematisch verdeutlicht, dass sich nach einer Wechselkursänderung die Devisenmarktkurve stärker als die Gütermarktkurve - entlang der Y-Achse - verlagert. Diese unterschiedliche Verlagerung beruht auf der Modellannahme einer marginalen Konsumquote (Absorptionsquote) kleiner Eins. Zusätzlich wird erklärt, warum das Ausmaß der Verlagerung - entlang der Zins-Achse - der Devisenmarktkurve von der Höhe der Kapitalmobilität abhängig ist.

Das Kapitel 2.2 behandelt die sich im Modell des „kleinen“ Landes zeigenden Wirkungen der Geld- und Fiskalpolitik insbesondere auf das Einkommen und den Zins dieses Landes bei festen und flexiblen Wechselkursen.

Im Kapitel 2.2.1 werden die sich festen Wechselkursen ergebenden Wirkungen einer kreditfinanzierten Staatsausgabenerhöhung und einer Geldmengenerhöhung untersucht. Es wird grafisch, mathematisch und über Wirkungsketten u.a. hergeleitet, dass mit höherer Kapitalmobilität die Einkommenswirkung einer expansiven Fiskalpolitik zunimmt. Bei relativ hoher Kapitalmobilität ergibt sich eine Zunahme und bei relativ geringer Kapitalmobilität eine Abnahme der Devisenreserven bzw. der Geldmenge. Ebenso wird grafisch, mathematisch und über Wirkungsketten hergeleitet, dass eine Geldmengenänderung keine Wirkung auf das Einkommen und den Zins hat (Auf die Neutralisierungspolitik wird im Rahmen dieses Skriptes nicht näher eingegangen).

In Kapitel 2.2.2 werden die Wirkungen eine kreditfinanzierten Staatsausgabenerhöhung und einer Geldmengenzunahme bei flexiblen Wechselkursen analysiert. Es wird abermals grafisch, mathematisch und über Wirkungsketten nachgewiesen, dass mit höherer Kapitalmobilität die Einkommenswirkung einer expansiven Fiskalpolitik abnimmt. Bei vollkommener Kapitalmobilität hat die Fiskalpolitik keinen Einfluss auf das Einkommen. Bei relativ hoher Kapitalmobilität zeigt sich eine Aufwertung der Inlandswährung und bei relativ geringer Kapitalmobilität eine Abwertung. Bei flexiblen Kursen verursacht eine expansive Geldpolitik eine Ausweitung des Einkommens, die bei höherer Kapitalmobilität größer ausfällt.

Das Kapitel 2.3 behandelt die sich im Modell des „kleinen“ Landes zeigenden Einflüsse des „großen“ Auslandes auf das „kleine“ Land bzw. das Inland bei festen und flexiblen Wechselkursen.

In Kapitel 2.3.1 geht es um die Wirkung einer ausländischen Einkommenszunahme auf das inländische Einkommen. Bei flexiblen Wechselkursen kann sich das „kleine Land“ vollständig abschotten: Die ausländische Einkommensänderung beeinflusst die inländische Produktion nicht. Im Falle fester Wechselkurse steigt das inländische Einkommen, so dass das „kleine (In)Land“ von der Konjunktur des Auslandes beeinflusst wird. Mit höherer Kapitalmobilität nimmt jedoch der Einfluss des Auslandes ab.

Das Kapitel 2.3.2 beschreibt die Wirkung einer ausländischen Zinserhöhung auf das inländische Einkommen. Bei flexiblen Wechselkursen führt eine ausländische Zinssteigerung zu einer Abwertung, die das Einkommen und den Zins des Inlandes ansteigen lässt. Das „kleine Land“ kann sich also bei dieser ausländischen Störung - trotz flexibler Kurse - nicht vollständig abschotten. Bei festen Wechselkursen tritt eine Abnahme der Geldmenge ein, die eine Einkommenssenkung induziert.

Das Kapitel 2.3.3 handelt von den Wirkungen einer ausländischen Preiserhöhung. Bei flexiblen Wechselkursen kann sich das „kleine Land“ vollständig abschotten: Die ausländische Preisveränderung tangiert die inländische Produktion nicht. Im Falle fester Wechselkurse nimmt das Einkommen des „kleinen“ Landes zu.

Im Kapitel 2.4 findet sich eine tabellarische Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse des Mundell-Fleming-Modells eines „kleinen“ Landes. Beim Modell des „kleinen“ Landes beeinflusst das Wechselkurssystem und die Kapitalmobilität die Wirkungen fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen. Der Grad der Abschottung bzw. der Abhängigkeit des „kleinen“ Inlandes vom Ausland ist ebenso vom Wechselkurssystem und von der Kapitalmobilität primär abhängig.

Kommen wir nun kurz zu den Ergebnissen bzw. Aussagen des „Zwei-Länder-Modells“. Das in Kapitel 3 vorgestellte „Zwei-Länder-Modell“ unterstellt eine vollkommene Kapitalmobilität und - wie das „Modell des kleinen Landes“ - ein rigides Preisniveau.

Das Kapitel 3.1 beschäftigt sich mit den sich bei festen Wechselkursen zeigenden Wirkungen fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen des Inlandes auf das Einkommen, den Zins und auf die Geldmenge des Inlandes und des Auslandes.

Im Kapitel 3.2 geht es analog um die sich bei flexiblen Wechselkursen zeigenden Wirkungen der Fiskal- und Geldpolitik auf das Einkommen, den Zins und den Wechselkurs des Inlandes und des Auslandes.

Im Gegensatz zum „Kleinen Land-Modell“ ist die expansive Fiskalpolitik des Inlandes selbst bei vollkommener Kapitalmobilität und flexiblen Wechselkursen in der Lage, das Einkommen des Inlandes und des Auslandes positiv zu beeinflussen („Lokomotiv“-Effekt). Eine expansive Geldpolitik des Inlandes verursacht bei flexiblen Wechselkursen eine Einkommenserhöhung im Inland und eine Einkommenssenkung im Ausland („beggar thy neighbour“-Effekt). Im Gegensatz zum „Kleinen Land-Modell“ vermag eine expansive Geldpolitik des Inlandes bei festen Wechselkursen, das Einkommen des Inlandes und des Auslandes positiv zu beeinflussen. Bei festen Wechselkursen verursacht eine expansive Fiskalpolitik des Inlandes eine Einkommenserhöhung im Inland. Die Wirkung der Fiskalpolitik auf das Einkommen des Auslandes ist jedoch nicht eindeutig.

Auch in diesem umfangreichen Skript können nicht alle relevanten Fragestellungen und Aspekte der monetären Außenwirtschaftstheorie angegangen werden. Die Bedeutung der Wechselkursänderungserwartung wird beispielweise im Skript nicht abgehandelt. Was für ein Bestehen der Klausur an Kenntnisstand noch erforderlich ist, entnehmen Sie daher bitte den Kurs-Materialien der Fernuniversität. Dieses Skript ersetzt nicht die Materialien der Fernuniversität. Der Autor Udo Marx trägt die Verantwortung für den Inhalt dieses Skriptes.

Da in Folge der seit 2021 nicht mehr existierenden Fernuni-Diplom-Studenten und der ohnehin relativ geringen Anzahl von Fernuni-Master-Studenten der Umsatz an meinen Theorie-Stabilitätspolitik-Skripten erheblich gesunken ist und auch die Papierkosten bzw. Papierpreise enorm gestiegen sind, werden alle Theorieskripte zu Stabilitätspolitik nur noch als PDF-Dateien zu einem stark ermässigten Preis angeboten.

Viel Erfolg bei der Klausur!